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21.10.2020

Wandel gemeinsam gestalten - ein Überblick zur Digitalisierung am evau

Bildunterschrift: Eine Tablet-Klasse erprobt seit Beginn des vergangenen Schuljahres die umfassendere Nutzung von digitalen Endgeräten im Unterricht.

So viel Empathie und persönliche Beziehung wie möglich,

             so viel technische Kommunikationsmittel und Medien wie nötig.

So viel Freiheit und Vertrauen wie möglich,

             so viel Struktur und Kontrolle wie nötig.

Die schulische Nutzung digitaler Medien und moderner Kommunikationstechnik am evau orientiert sich an einem umfassenden Medienkonzept, das bereits 2016 unter Mitwirkung verschiedener Gremien aus Lehrer-, Schüler- und Elternschaft und federführend durch Carina Homrighausen zusammengestellt und ausformuliert wurde. Seitdem wird der gesamte Bereich der Digitalisierung auch weiterhin partizipatorisch, kontinuierlich und – im Sinne der vorangestellten Formel - stets kritisch weiterentwickelt.

Die heutige technische Infrastruktur gewährleistet nach einem umfassenden Ausbau im Jahr 2017 eine flächendeckende WLAN-Ausleuchtung auf dem gesamten Schulgelände (Hauptgebäude, Schülercafé, Mensa, Sporthalle und Arche), ist dank Glasfaserleitung im Haus bereits gut vorbereitet für den anstehenden Gigabit-Ausbau des Landes NRW (lt. Kreis Siegen-Wittgenstein bis spätestens 2025; derzeit 1000-MBit-koaxial-Anschluss zzgl. 200Mbit-Telekom) und unterstützt den Ansatz BYOD („Bring-your-own-Device“) durch multimediale Anschluss-Konsolen in allen Klassen- und Kursräumen (Beamer-Leinwand-Aktivboxen-Kombination mit VGA-, AUX- und HDMI-Anschluss oder Interactive Whiteboard der Fa. „SMART“).

Unter BYOD verstehen wir die grundsätzliche Möglichkeit für alle Lehrer*innen wie auch Schüler*innen, Inhalte digitaler Endgeräte hersteller- und typenunabhängig (Laptops, Tablets, Smartphones, Audiogeräte etc.) auf den vorhandenen Projektionsflächen zu präsentieren. Weder Lehrende noch Lernende sollen sich durch die vorgegebene technische Ausstattung zur Nutzung und/oder privaten Investition eines bestimmten Endgerätes verpflichtet fühlen.

Neben den vielseitigen kabelgebundenen Anschlussmöglichkeiten steht in allen Räumen auch eine unmittelbar kabellose Screenmirror-Funktion zur Verfügung, welche allerdings aus technischen Gründen herstellerabhängig ausfallen muss: Pädagogische Erwägungen haben bereits 2018 zum Einsatz eines zentralen Management-Systems (jamf-school-manager) für Geräte der Fa. Apple und in diesem Zusammenhang auch zur Ausstattung aller Räume mit WLAN-fähigen Apple-TVs geführt. Darüber hinaus ist aber auch eine mittelbar kabellose Präsentation über die Kommunikationsplattform „Microsoft 365“ (s.u.) mit beliebigen Endgeräten möglich.

Für den Einsatz im Unterricht stehen schulischerseits ebenfalls unterschiedliche Endgeräte zur Verfügung. Neben einem Computerraum mit festen Windows-Desktop-Arbeitsplätzen können hier verschiedene Laptop- und Tablet-Gruppen gebucht werden. Vervollständigt wird das Medienangebot für Schüler*innen durch Arbeitsplätze und Geräte im Selbstlernzentrum.

Eine Besonderheit im Zusammenhang mit digitalen Endgeräten ist unsere „Tablet-Klasse“, die wir seit Beginn des Schuljahres 2019/20 über zwei Jahre durch die Jahrgangsstufen 6 und 7 führen und evaluieren. Die Erziehungsberechtigten der Klasse hatten der Teilnahme an einem solchen Pilotprojekt bereits mit der Anmeldung am Evau zugestimmt.

Die Lehrkräfte am Evau sind zum Herbst 2020 im Rahmen der Förderinitiative des Ministeriums für Schule und Weiterbildung des Landes NRW mit aktuellen Apple iPads ausgestattet worden. Begleitet und vorbereitet wurde die technische Ausstattung auch von Fortbildungen zur persönlichen Weiterentwicklung in puncto Medienkompetenz. Im Rahmen eines pädagogischen Tages im 1. Halbjahr des Schuljahres 2019/20 fanden mehrstündige Workshops für das Kollegium statt, durchgeführt sowohl von externen Experten der Fa. Apple als auch von unabhängigen Referent*innen; u.a. unseres Kollegen Burkhard Schäfer, der auch als Medienberater des Kompetenzzentrums Siegen-Wittgenstein tätig ist.

Im Blick auf eine einheitliche Kommunikationsplattform sowie den methodischen Einsatz digitaler Datenverarbeitungsprogramme im Unterricht haben wir bereits zu Beginn des Schuljahres 2019/20 „Office365“ (jetzt „Microsoft365“) als optionales Angebot bereitgestellt. Nach datenschutzrechtlicher Klärung unter Abstimmung mit dem Datenschutzbeauftragten der Evangelischen Kirche von Westfalen, Dirk Fromm, und einer Testphase durch ausgewählte Oberstufen-Kurse und Klassen konnte im Februar 2020 (rechtzeitig vor der landesweiten Schulschließungsmaßnahme im Zuge der Corona-Pandemie) ein Rollout für die gesamte Schulgemeinde erfolgen. Mit dem Schulkonferenzbeschluss vom 15.06.2020 wurde schließlich der verbindliche Einsatz von Microsoft 365 als einheitliche Kommunikations- und Arbeitsplattform am Evau beschlossen.

Neben Microsoft 365 setzen wir seit dem Schuljahr 2019/20 mit WebUntis eine zweite institutionsweite Verwaltungssoftware ein, deren Nutzung für Schüler*innen allerdings optional angeboten wird. Über einen verschlüsselten Zugang können Schüler*innen mit dieser App die jeweils personalisierten, tagesaktuellen Stundenpläne inklusive möglicher Raumwechsel und Prüfungszeiten einsehen. Alternativ stehen allen Schüler*innen natürlich auch stets die aktuellen Informationen über die drei digitalen schwarzen Bretter (großformatige Anzeigemonitore in U-Flur, M-Flur und Mensa) zur Verfügung.

Microsoft 365, WebUntis und das Jamf-Managementsystem für die schuleigenen Apple-Geräte werden am Evau von Thomas Süßenbach administriert, der in einzelnen Verwaltungsaufgaben von Thomas Gerding (jamf, MS365), Samuel Wittenburg (MS365) und Pia Peters (WebUntis) unterstützt wird. Das vom Schülernetzwerk auch physikalisch völlig unabhängige Verwaltungsnetz wird von Burkhard Schäfer betreut.

So viel Empathie und persönliche Beziehung wie möglich,

             so viel technische Kommunikationsmittel und Medien wie nötig.

So viel Freiheit und Vertrauen wie möglich,

             so viel Struktur und Kontrolle wie nötig.

Darüber, wie viel nötig und was möglich ist, bleiben wir als Schulgemeinde im Gespräch. Wir wollen diesen Wandel als ständigen Prozess verstehen, aber auch steuern und gemeinsam gestalten. Interessant, dass wir neben allen anderen Dingen, die uns im Jahre 2018 bewegten, gerade diese beiden Begriffe – die uns für den Bereich der Digitalisierung am Evau so wichtig sind - damals besonders exponiert auf dem Deckblatt unseres Weihnachtsbriefs hatten, als von Coronakrise und Digitalpakt noch keine Rede war...

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