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30.03.2017

Schulaufführung Brundibár: Begeisterungsstürme für tolle Darsteller-Riege - jetzt mit Fotostrecke!

Bildunterschrift: Szene aus der Theresienstädter Brundibar-Aufführung.

Der Aufwand hat sich gelohnt: Hunderte Schüler des evau erlebten am heutigen Donnerstag die beeindruckende Schulaufführung von "Brundibár" im wortwörtlich bis auf den letzten Platz besetzten Apollo-Theater. Nach knapp zwei Stunden Spielzeit wurden Darsteller und Musiker mit tosendem Applaus auf der Bühne gefeiert.

Bereits am Mittwoch fand die nicht weniger geglückte Premiere des Stückes statt. Am morgigen Freitag folgt um 19 Uhr die letzte Vorführung - auch diese vor ausverkauftem Haus. Die Inszenierung entstand durch eine Kooperation von evau und Fritz-Busch-Musikschule.

Wie mittlerweile bekannt sein dürfte, handelt es sich bei "Brundibár" um eine Kinderoper, die im Konzentrationslager Theresienstadt eingeübt wurde - und die tatsächlich dort zur Aufführung kam. Im Juni 1944 besuchte eine Delegation des Roten Kreuzes das Lager, das zu diesem Zweck von der NS-Lagerkommandantur herausgeputzt wurde. Die Kinderoper sollte die Besucher ebenso vom friedlichen Siedlungscharakter Theresienstadts überzeugen wie eilig errichtete Cafés und Spielplätze oder die Vergabe von Straßennamen.

Dass dies kein Abbild der Realität gewesen ist, wird bei der heutigen Brundibár-Aufführung durch eine Rahmenhandlung deutlich. Hier erleben die Zuschauer die grausamen Lebensumstände, unter denen die Lagerbewohner leiden mussten - über 30.000 Menschen starben in Theresienstadt, für knapp 80.000 Menschen war der Ort nur Durchgangsstation für den Weitertransport in die Vernichtungslager im Osten.

Den Menschen, die durch die unfassbaren Gräueltaten des Holocausts ihr Leben verloren, die Würde zurückzugeben, ist das erklärte Ziel des Brundibár-Projekts. Dies ist gelungen, da die Kinderoper von damals ein Zeichen von Mitmenschlichkeit an einem Ort setzte, an dem die Menschlichkeit eigentlich ausgerottet werden sollte. Dies ist aber auch gelungen, da die jungen Darsteller von heute mit großem Talent und ganz viel Herzblut agierten und somit nicht nur die Erinnerung lebendig hielten, sondern den Kindern von damals ein ganz besonderes Denkmal setzten.

Eine Fotostrecke von der Aufführung findet sich hier...

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